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Geschichte

893
Eine alemannische Hofsieldung Cozeriswilare / Gesserswil im Willisauer Bergland ist aktenkundig

1101
Erstmalige Erwähnung des Ortes Willineshôwo

1302/03
An Stelle des bisherigen Pfarrdorfes errichten die Freiherren von Hasenburg ein befestigtes Zentrum

1330
Willisau erhält das Recht zur Abhaltung von Jahr- und Wochenmärkten

1367
Durch Heirat werden die Grafen von Aarberg Willisauer Stadtherren

1375
Im Guglerkrieg lässt Herzog Leopold die noch schlecht bewehrte Kleinstadt abbrennen

1386
"Landesvater" Herzog Leopold befiehlt beim Auszug aus Willisau die erneute Vernichtung der Stadt (vor der Schlacht bei Sempach)

1407
Die Nachfahren der Hasenburger verkaufen Stadt und Grafschaft Willisau an die Stadt Luzern - Die lukrative Landvogtei Willisau ist vier Jahrhunderte Teil des Stadtstaates Luzern

1471
Willisau wird durch einen Stadtbrand zerstört

1704
Der Grossteil der Stadt brennt zum vierten Mal ab

1798
Im Gefolge der Staatsumwälzung verlieren die Stadtbürger ihre Vorrechte.

1803
Die Mediationsregierung erklärt die Munizipalitäten Stadt und Landschaft zu eigenständigen Gemeinden

ab 1990
Willisau-Stadt und Willisau-Land verstärken ihre Zusammenarbeit und lösen immer mehr Aufgaben gemeinsam

2004
25.01.2004 Abstimmung zur Wiedervereinigung der beiden Gemeinden Willisau-Stadt und Willisau-Land

2006
Vereinigung der Gemeinden Willisau-Stadt und Willisau-Land zur Stadt Willisau

2021
Vereinigung der Gemeinde Gettnau und der Stadt Willisau

Die Freiherren von Hasenburg (Stammsitz Asuel im Jura) erwerben im 12. Jahrhundert einen vorerst bescheidenen Grundbesitz im Raume Willisau. Die Patronatsrechte der Kirche WIllisau und die Nutzung der Kirchenvogtei der Grosspfarrei Willisau verschaffen ihnen erhebliche Einkünfte. Als privilegierte Vasallen und Pfandnehmer der Habsburger können sie ihren Machtbereich ausweiten und stehen schliesslich an adeliger Stellung einem Grafengeschlecht nicht nach, obwohl sie den Grafenstand nie erreichen.

Vom Frühjahr 1302 bis Sommer 1303 gründen die drei Brüder Markward, Heimo und Walter von Hasenburg in der wasserreichen Au zwischen Gütsch und Schlossberg die Kleinstadt Willisau. Die bestehenden dörflichen Siedlungen werden abgetragen und Jung-Willisau zählt ungefähr 150 Einwohner.

Der Besitz eines befestigten Zentrums ist auch für die Hasenburger ein nicht zu unterschätzendes Statussymbol. Verwaltungssitz der Hasenburger bleibt jedoch die im Sempacherkrieg zerstörte hochmittelalterliche Höhenburg am Westabhang des Wellberges. Neuere archäologische Befunde lassen vermuten, dass der Ort Willisau schon vor der eigentlichen Stadtgründung etwelche städtische Eigenschaften aufgewiesen hat (Befestigungen).

Eine Kleinstadt überlebt

Die Stadt Willisau ist erst am Ende der mittelalterlichen Stadtgründungsepoche entstanden. Ein Umfeld von einiger Bedeutung ermöglichte der Kummerstadt das Überleben. Der Einwohner der Kleinstadt Willisau war über lange Zeit halb Handwerker, halb Bauer. Erst im 16. Jahrhundert wurde Willisau nach und nach Handwerker- und Gewerbestadt, wobei der zu verteilende Kuchen nicht sehr gross war und die Handwerker nicht reich oder wohlhabend werden konnten. Dies zeigte sich insbesondere nach dem Stadtbrand von 1704, als nur wenige Grundbesitzer aus eigener Kraft ihr Haus wieder aufzubauen vermochten.

Eine gewisse Bedeutung für das Weiterleben der Kleinstadt kam ebenfalls dem Umstand zu, dass der kürzeste Weg von Luzern nach Bern und in die Westschweiz über Willisau führte. Willisau erhielt bereits 1330 das Marktrecht. In den ersten vier Jahrzehnten nach der Stadtgründung hielten die Habsburger das Zepter fest in der Hand. Unter den auswärts wohnenden Nachfahren (1367-1407) genoss der Stadtbezirk erhebliche Freiräume, was zur Entstehung einer administrativen und ämtertragenden Oberschicht führte. Auch unter der neuen Landesherrschaft im Stadtstaat Luzern behielt die Stadtbürgerschaft gewisse Vorrechte und Verwaltungskompetenzen, auch wenn die landesherrlichen Zuständigkeiten vom Landvogt wahrgenommen wurden.

So wurde Willisau als ursprüngliches Anhängsel einer kleineren Feudalherrschaft unter Luzern zu einem Verwaltungszentrum eines verhältnismässig grossen Territorialbezirkes.

Wiedervereinigung

Auf der Strassenkarte erscheint Willisau als ein Ort. Vor dem 01.01.2006 bildeten zwei autonome politische Gemeinden die Klein-Agglomeration Willisau: Willisau-Stadt (337 ha) und Willisau-Land (3771 ha). Beide Gemeinden zählen zusammen knapp 8000 Einwohner. Wie ist es zur Bildung der beiden Gemeinden gekommen?

Im 17. und 18. Jahrhundert gab es auf der Landschaft zahlreiche arme und hilfsbedürftige Leute. Mit der Schaffung von Steuerbriefen versuchte man die Armenlasten in Griff zu bekommen. Der Willisauer Steuerbrief funktionierte nur schlecht, weil die Bürger der Stadt ihre relativ wenigen Armen ohne Probleme versorgen konnten (Erträge aus dem Siechenhaus und dem Spittel) und nicht gerne an die Bedürftigen ausserhalb des Stadtbezirkes beitragen wollten. So entstand 1763 für die "Äusseren" ein besonderer Steuerbrief, wobei die ausserhalb des Stadtbezirks wohnenden Stadtbürger dem Stadtrecht unterstellt und von den Armenleistungen befreit waren. Das war Anlass zu Missstimmungen. Misstöne gab es auch, weil die privilegierten Stadtbürger als Besitzer des Allmend- und Bannwaldes die Zuteilung von Holz an die "Äusseren" sehr restriktiv handhabten.

1798 wurden die Steuerbezirke Munizipalitäten und 1803 autonome Gemeinden. 1807 und 1876 wurden die Grenzen zwischen Stadt- und Landgemeinde umschrieben. Für die Bewohner der Landschaft blieb die Stadt auch nach der Gemeindegründung weiterhin das gewachsene Einkaufs- und Begegnungszentrum. Am 25.01.2004 entschied das Stimmvolk von Willisau an der Urne die beiden Gemeinden per 01.01.2006 wiederzuvereinen.

Vor mehr als tausend Jahren war das Gebiet von Gettnau wahrscheinlich nur ein Einzelhof, der Kepinhowa genannt wurde. Was bedeutet Kepinhowa? Kepo war ein alemannischer, männlicher Personenname. Mit owa war eine grasreiche Fläche im oder am Wasser gemeint. Kepinhowa war demnach eine wasserreiche Au des Kepo.
 

9. Jahrhundert
Das Gebiet des heutigen Gettnau wird als Kepinhowa (damals wahrscheinlich ein Einzelhof) in einer Zinsrolle der Fraumünsterabtei Zürich mit anderen Ortschaften der Kantone Luzern und Aargau erwähnt.

1179
"Geppenouw" wurde erstmals eindeutig im Jahre 1179 in Besitzbestätigungen des Papstes Alexander III. an das Kloster Muri im Kanton Aargau erwähnt. Der Name Gettnau wurde mehrmals umgestaltet. So zum Beispiel einmal "Getnouw", später dann "Gättnauw", ca. 1754 "Gättnau", ab dem 19. Jahrhundert "Getnau" und heute ganz einfach "Gettnau".

1386
Zur Zeit des Sempacherkrieges, erwarben 15 Einwohner von "Gepnow" das Bürgerrecht der Stadt Luzern.

weitere Links

Stadtarchiv